Fußball

Ich habe das Glück, dass direkt neben mir eine Schule ist, die auch einen Fußballplatz besitzt. Durch das Fenster hab hab ihn gesehen und bin am nächsten Tag einfach hin. "Je peux jouer avec vous?", und ich war dabei. Dass ich im Team Oberkörper frei war stellte sich am nächsten Tag als ärgerlich heraus. Ich wollte zu dem Zeitpunkt keine Extrawurst haben.


Das Wetter und die mangelnde Kondition haben mich doch recht schnell in die Knie gezwungen. Nach fünf Minuten bin ich dem Ball nur noch wie ein schweißnasser, hächelnder Hund hinterher gelaufen, was durchaus an meinem Stolz genagt hat. Seit dem bin ich fast jeden Tag dort.

Der Platz ist vor den Toren hart, wird zu den Seiten hin sandig und ist an den Ecken mit Gras bewachsen. Meine Zeit als Hartplatzheld war mir da doch von Nutzen. An der Stelle Gruß an die Schnitzeljungs. Die Besetzung wechselt täglich nur eine Gruppe kenne ich schon "ein bisschen besser". Die meisten von ihnen wissen wie ich heiße. Einer von ihnen hat mir in einer Mischung aus Fon und Französisch etwas vorgerappt, was echt gut klang. Die Jungs seh ich am Dienstag wieder

Beim Abendessen hab ich mir alle wichtigen Fußballvokabeln beibringen lassen.
Guardien (du but) - Torwart
frapper - schießen (eigentlich schlagen)
faute - Foul
Solche Sachen hat man doch überraschend schnell drauf.

Die deutschen Spieler sind ziemlich beliebt. Das aktuelle Meinungsbild steht zwischen Mario Götze, Thomas Müller und Oliver Kahn. Ich wär da ja persönlich ein Anhänger vom Titan. Benin selber besitzt zwar ein Nationalteam leider aber keine "Bundesliga". Ich wär gerne mal ein Spiel in Cotonou gucken gegangen.

Was ich am Fußball liebe ist, dass er auf einfachste Weise Menschen verbindet. Man braucht kein großartige Ausrüstung, kaum Sprachkenntnisse und die Regeln sind auch überall die gleichen. Für mich ist das die perfekte Möglichkeit Sport  zu treiben, Leute kennen zu lernen und französisch zu lernen.
Heute waren Studenten da, die sich immer noch an der alten Schule treffen um Fußball zu spielen. Nach ein paar gewechselten Sätzen fragte mich einer ob ich Franzose bin.
Er hätte mir kein größeres Kompliment machen können.