Richard Atchadé über Benin

"Ich heiße Richard Atchadé und stamme aus Benin, einem kleinen westafrikanischen Land. Ein Land, von dem man kaum hört. Es ist nämlich eins der „ärmsten Länder“ der Welt. Benin besitzt fast keine Bodenschätze. Seine Schätze? Seine Armut. Keinen Krieg gibt es dort. Die Einwohner leben friedvoll. Mit einer Fläche von 112.622 km² leben in Benin derzeit etwa 9,5 Millionen Menschen. Die Hauptstadt ist Porto-Novo (ca. 250.000 Einwohner). Aber die größte Stadt, die auch der Regierungssitz ist und als ökonomische Hauptstadt gilt, ist Cotonou (ca. 1 Million Einwohner)."

 

Richard Atchadé ist neben seinem Philosophiestudium in der Pfarrgemeinde Schweich als Kooperator tätig. Er setzt sich für den Bau einer Schule in Kaboua, einem kleinen abgelegenen Dorf im Zentrum Benins ein für das noch weitere Spenden gesucht werden.


Allgemeines

Benin [beˈniːn] (frz. Bénin [beˈnɛ̃]) ist ein Staat in Westafrika. Er grenzt im Westen an Togo, im Norden an Burkina Faso und Niger, im Osten an Nigeria und im Süden an den Golf von Guinea, genauer die Bucht von Benin.

Bis 1975 hieß das Land Dahomey. Die Bezeichnung steht in Tradition zum historischen Königreich Dahomey, das bis zur Eroberung durch die Franzosen Ende des 19. Jahrhunderts den südlichen Teil des modernen Staates und des Nachbarstaates Togo umfasste. Beim Human Development Index steht das Land auf dem 165. Platz von 187.


Hinter den Lagunen der Küste steigt das Land zu einer fruchtbaren, intensiv landwirtschaftlich genutzten Ebene an, an die sich – als Fortsetzung des Togo-Gebirges – die Atakora-Berge anschließen. Die nordöstliche Ebene senkt sich zum Tal des Niger-Flusses ab.

Der höchste Berg ist der Mont Sokbaro in der Atakora-Kette mit einer Höhe von 658 Metern. Die Landesfläche beträgt 112.622 km² (Weltrang 100), davon 30 % Wald, 12 % Ackerland, 4 % Wiesen und Weiden.


Der vorherrschende Vegetationstyp Benins ist die Savanne. Benin hat Anteil an zwei Vegetationszonen, der Sudanzone und der Guineazone und liegt in einem nahezu waldfreien Korridor zwischen den oberguineischen und kongolesischen Regenwäldern, dem Dahomey Gap. Außerdem gibt es Trockenwälder wie den Forêt de la Lama im Zentrum Benins und den sehr eindrucksvollen Sumpfwald von Lokoli. Die Flora Benins umfasst ungefähr 3000 Arten. Die Savannen im Norden des Landes werden durch den Nationalpark W und den benachbarten Nationalpark Pendjari geschützt. Hier kommen noch Elefanten, Löwen und zahlreiche für westafrikanische Savannen typische Großtierarten vor.

2007 lebten 8,1 Mio. Einwohner in Benin (1998 5,7 Mio. Einwohner, 2004 7,25 Mio. Einwohner), wovon die Mehrheit in der landwirtschaftlichen Küstenregion und im ca. 200 km ins Landesinnere reichenden Gebiet wohnt.

Alleinige Amtssprache ist seit der französischen Herrschaftszeit das Französische. Neben Französisch werden noch 53 verschiedene Sprachen und Idiome gesprochen.

Bei der Volkszählung 2002 gaben nur noch 23,4 % der Einwohnerschaft Naturreligionen als ihre Religion an. Zu diesen gehören in Benin die Religion der Yoruba und die Religion der Ga; offiziell bekannten sich 17,3 % zur Voodoo-Religion.

Doch dürften viele der 6,5 % der Bevölkerung, welche keinem Bekenntnis angehören und etliche Christen und Muslime diese Religion ebenfalls ausüben.

Größte Religion ist offiziell das Christentum mit einem Bevölkerungsanteil von 42,3 %. Darunter sind 23,0 % Katholiken, 5,1 % Anhänger der Eglise de Céleste und 4,2 % Methodisten als größte Einzelgemeinschaften.

Etwa 27,8 % der Bevölkerung Benins sind Moslems. Zu ihnen gehören von den größeren Völkern beinahe alle Fulbe und Dendi und eine geringe Anzahl der Otamari (Minderheit von Christen) und etwa die Hälfte der Yoruba (45 % Christen).


Geschichte

Das heutige Benin ist entstanden aus dem Kerngebiet des alten Dahomey Reiches um die Hauptstadt Abomey, die 130 km von Cotonou entfernt im Landesinneren liegt. Nach den zwei Kriegen Frankreichs gegen das Dahomey Reich (1890 und 1892) und der Exilierung König Behanzins wurde Dahomey von der französischen Kolonialverwaltung mit anderen schon unter ihrem Einfluß stehenden Gebieten (etwa Porto Novo) zusammengefaßt und dann graduell nach Norden erweitert, da eine Ausdehnung nach Westen oder Osten wegen der dort schon etablierten Deutschen (in Togo) und Engländer (in Nigeria) nicht mehr möglich war. Frankreich kam mit dieser Annexion sowohl deutschen wie englischen Ambitionen auf Vergrößerung ihrer jeweiligen Territorien zuvor und etablierte sich als Kolonialmacht für fast siebzig Jahre in Benin.

Am 1. August 1960 erlangte die Republik Dahomey seine Unabhängigkeit zurück. Dieses Datum wird seit dem jedes Jahr als Nationalfeiertag celebriert. Ab 1972 orientierte man sich an das sozialistische Lager und führte ein Einheitsparteiensystem ein. 1975 wurde aus der Republik Dahomey die Volksrepublik Benin, die mit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wieder ein Mehrparteiensystem einführte und heute eine der stabilsten Demokratien Westafrikas ist.

Quellen: Deutsche Botschaft, Wikipedia, Pfarrgemeinschaft Schweich